Musik gegen Schmerzen

Melodien für die Seele - oder besser für die Psyche und zur Genesung. Musik kann dazu beitragen, dass Patienten nach Operationen schneller gesund werden und weniger Angstzustände haben.

Melodien können nach Operationen helfen, den Bedarf an schmerzstillenden Medikamenten zu reduzieren. Auch sind Angstzustände weitaus seltener, wenn der Patient Musik hört. Es ist aber nicht unbedingt notwendig, dass es sich um besonders entspannende Melodien handeln muss. Laut Auskunft der Forscher ist der Musikgeschmack des Patienten individuell zu berücksichtigen. In entsprechenden Studien waren die positiven Wirkungen am größten, wenn Patienten die Musik selbst aussuchten und sogar über Kopfhörer während der OP vorgespielt bekamen.

Bisher war schon Folgendes bekannt: Auf kleine Kinder wirken Melodien beruhigend. Bei Mozartmelodien wurden in Studien sinkende Stressanzeichen dokumentiert. Neu ist, dass vor allem Lieblingsmelodien den stärksten beruhigenden Effekt haben, weil diese ein vertrautes Gefühl erzeugen. Trotzdem sollte der Takt während der OP nicht zu schnell sein. Ein Takt, so schnell wie die Ruheherzfrequenz, ist laut Studie am effektivsten, weil sich der Herzschlag dem Takt der Musik anpasst.

Ein Wissenschaftler hat den biochemischen Ablauf genau dokumentiert. Vertraute Klänge bewirken eine vermehrte Ausschüttung von HGH. Dieses körpereigene Wachstumshormon bewirkt, dass Interleukin-6, ein Entzündungsstoff, weniger produziert und somit auch die körpereigene Produktion von Stresshormonen gedrosselt wird. Dadurch wird alles stress- und angstfreier wahrgenommen.

Auch bringen Klänge die körpereigene Endorphinproduktion in Gang. Endorphine sind Stoffe, die im Körper schmerzstillend wirken. Somit wird auch der Bedarf an Schmerzmitteln reduziert.

Wie ein Medikament kann die Musikbeschallung Nebenwirkungen haben. Auf einen eingefleischten Heavy-Metal-Fan wird Mozart vermutlich eher nicht beruhigend wirken.

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